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Sternschnuppen

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Beitrag von Tinkabella Di Jun 15, 2010 3:33 pm

Wenn eine Sternschnuppe faellt, kann man sich etwas wuenschen - diese Weisheit kennen wohl die meisten. Es gibt aber noch eine ganze Menge anderen Volks- und Aberglauben im Zusammenhang mit Sternschnuppen. Abhaengig von der Region, spricht man ihnen glueckverheissende, aber auch unglueckbringende Eigenschaften zu. Hier mal eine kleine Auswahl:

Zur Bezeichnung:
Sternschnuppen sind - astronomisch gesehen - Meteoroide, die in die Erdatmosphaere eintreten und dabei vergluehen.
Ausser von Sternschnuppen spricht man auch von Sternschiessen, Sternfahren oder Sternschneuzen. In Portugal spricht man vom Sternentanz. In einigen Regionen werden sie als Heerbrand bezeichnet; hier spielen Vorstellungen eine Rolle, nach denen Sternschnuppen in Wirklichkeit Drachen sind, die sich in den Haeusern niederlassen. Schliesslich ist zuweilen noch der Begriff Laurentiustraenen fuer die Sternschnuppen im August in Gebrauch - lt. christlichem Volksglauben weint dann der Himmel ueber das Martyrium des Laurentius (10. August).

Sternschnuppen als Gluecksbringer:
Neben der Wunscherfuellung gibt es da z.B. noch folgende Vorstellungen: Dort, wo ein Stern zur Erde faellt (also ein Meteorit), findet man einen Schatz. - Vielleicht laesst sich hier auch das Maerchen von den Sterntalern einordnen? Aber in Schlesien soll man dort, wo ein Stern vom Himmel gefallen ist, auch Kuhfladen finden *g*. In anderen Gebieten zeigen Sternschnuppen eine bevorstehende Heirat an. So gab es z.B. in Italien die Vorstellung, dass man, wenn man eine Sternschnuppe sieht und dabei ohne zu Sprechen ans Heiraten denkt, binnen eines Jahres heiraten wird.

Sternschnuppen als Ungluecksboten:
Auch hier gibt es viele Vorstellungen. Die Gegend, in der Sternschnuppen fallen, wird von Unglueck heimgesucht. Oder: der Fall einer Sternschnuppe bedeutet, dass ein Mensch stirbt. Bächtold-Stäubli vermutet, dass hier Vorstellungen eine Rolle spielen, die bis in die Antike zurueckgehen. Dort bestand der Glaubem dass jeder Mensch mit einem Stern verbunden sei und dieser zur Erde faellt, wenn der Mensch stirbt. In christlicher Zeit erweiterte man diese Vorstellung dergestalt, dass beim Fall einer Sternschnuppe eine Seele in den Himmel steigt.
Auch besteht die Vorstellung, dass Sternschnuppen Drachen sind. So gibt es z.B. in Mecklenburg folgende Sage: eine Sternschnuppe ist ein Drache, der seinen Anhaengern das anderswo gestohlene gestohlene Gut bringt. Wer mit dem Drachen im Bunde steht, ueber dessen Haus verschwindet er und laesst sich im Schornstein nieder.
Selbst fuer das Wetter werden Sternschnuppen verantwortlich gemacht. Im Centiloquium des Ptolemaios heisst es z.B., dass Sternschnuppen von verschiedenen Seiten Stuerme oder Trockenheit bringen. In Mecklenburg glaubte man, dass Sternschnuppen Unwetter bringen. Aber es heisst auch, dass sie die Windrichtung anzeigen.


Quelle: Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 8, Nachdruck der Originalausgabe von 1937, Weltbild 1005
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